Wesen und Unwesen

Immer, wenn ich mich aufs Wesentliche konzentrieren will, kommt was dazwischen: Das Unwesentliche.
Weg zur Problemlösung:
Eine Liste der wesentlichen und eine der unwesentlichen Aufgaben erstellen. Mit den Notizen über wahrscheinlichen Zeitaufwand und optimale Tageszeit.
Wesentlich, das  ist, o, die Literatur. Die erlesene und die geschriebene, und das Recherchieren gehört auch dazu. Und das Säen und Ernten und das Getier. – Haus & Hof und stumpfsinniges Jäten: unwesentlich. Aber wehe, es geschieht nicht! Dann Strafe durch Schlamp-überall.
Irgendwie ist mir alles noch nicht ganz klar: Im Gemüse Nachdenken über Zuschreibendes, ist das nun das Wesentliche im Unwesentlichen, oder hebt das Denken jedes Gemüse automatisch aufs Niveau des Wesentlichen? Was ist das Ergebnis eines Tages, der (beinahe) nur mit Denken, Recherchieren, Notizen-Hinkritzeln vergangen ist? Welchen Status erhält ein Winterpullover, der, eingeweicht und vergessen, in altem Seifenwasser zu modern beginnt? Ist Moder in diesem Härtefall wesentlich?

Boah, das Soziale hab ich ganz vergessen. Manchmal bricht es unerwartet herein, erfreut und verklärt einen einzigartig-wesentlichen Tag.
Manchmal erschöpft sich das Soziale in flüchtigem Gruß.
„Unwesentlich“, sag ich.
„Überaus wesentlich“, sagt mir eine innere Stimme, verwandt mit jeder inneren Stimme in jedem Wesen.