Jeden Tag

nehme ich mir Zeit, die ich überraschenderweise immer finde, ohne sie gesucht zu haben, und sehe meinen Enten beim Entendasein zu. Es besteht nur aus Futtersuche, Trinken, Baden, Gefiederpflege und Hormonen?
Was sich immateriell zeigt, ist Persönlichkeit:

Die S c h w a r z e: alt und klug. Meine „Hochschulabsolventin“ in Warzenentenangelegenheiten.

E d e l: unauffällig, sehr hübsch. Gutmütig nur bis zum Rand vom Fressnapf.

E v c h e n: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!“

M a d  a m e: „Hat wer was von Fressen gesagt? Ich bin dabei, ganz vorn!“

E c k h a r t: Nicht mehr soo fit, fühlt sich aber verantwortlich. Für alle.

B i a n c o:  Kraftlackel. Verspielt. Weiberheld, nicht nur hormonbedingt. Auch mit Charme!

und J u d y, schwimmt schon lange auf dem ewigen Teich. War meine Ente, die sprechen konnte. Nonverbal. Und Jette und Mädi und Joplin…

Was ist es, das diese Aufmerksamkeit für Tier hervorruft?
Warum gelingt mir das nicht, nicht immer mit Mensch?
Weil zu viele „Vibrations“ im Spiel sind, das auch ernst ist?
Weil Gespräche rasches Reagieren fordern – man kann nicht in einem Augenblick den Erfahrungshintergrund der Person-gegenüber durchleuchten, berücksichtigen und die einzig richtige Antwort finden?

Es war in einem Roman mit Schauplatz Reservaten der Navajo, wo der Besuch erst mal minutenlang und länger stumm vor dem Gastgeber verweilte. Zeit zum Denken, Zeit für Respekt. Dann erst kam die Sprache zur Sprache, und ich finde, das ist gut so.

Vielleicht aber haben meine Entenbetrachtungen ganz einfach mit Verantwortung zu tun. So wie Eltern ihre Kinder, Erzieherpersonal ihre Anvertrauten sehen wollen/müssten.
Die Starken beschützen die Schwachen. So einfach ist es.