Hören. Lesen. Schreiben 22. Buch. Buch! Buch?

„B ü c h e r  s i n d  g u t e  F r e u n d e.“ –
Nein!
Freunde liegen nicht neben der Kaffeetasse herum.
Freunde trägt man nach Benützung nicht in die Tausch-Box, und man stellt sie nicht ins Regal.
„B ü c h e r  b e g l e i t e n  d i c h  d u r c h s  L e b e n.“
Durch sehr, sehr überschaubare Lebensabschnitte.
Begleiten: Nur als Zerstreuung beim Bahnfahren. Sonst verharren sie in eher statischem Zustand, wartend auf Beachtung.
„B ü c h e r  t r a g e n  z u r  B i l d u n g  b e i“, die man schnell wieder vergisst.

Sehr geschätzte Bücher öffnen für mich ihre Seiten mit der Einladung, die Wesen kennenzulernen, die hier wohnen.
Wirkung: Erleben durch MitErleben. Empathie. Rollenspiele. Denken, denken: Was geschah davor? Was wird sein? Film im Kopf, der sich weiterdreht, bevor er, überblendet vom immer ganz nützlichen Aktionismus, nur noch kurze Zeit im Leerlauf surrt und endlich eine Ruh gibt.

Sehr geliebte Bücher aus meiner Vergangenheit dufteten nach Kinderbibliothek, hatten zerfledderte Buchdeckel und oft ein Tier aufm Cover. Assoziationen aus der Zeit danach: Sofa. Äpfel. Spannung. Unsichtbarwerden vor der drohenden Mithilfe im Haushalt.

Wunschbücher für die Zukunft:
Unerwartete Begegnungen – Überraschungsmomente – Gefangenwerden durch geglücktes Design. – Zeit zum Blättern – Zwei, drei Sätze lesen: noch eine Begegnung. Da sind auf einmal Menschen, mit denen zusammenzutreffen man nicht mal gewagt hätte, das zu erhoffen – Sprache: neu im alten System – Hände: halten das Buch fest. Loslassen nur, um weiterzublättern. Und den Schatz einzusacken.
Zwecklos: Kaffee und Kuchen dazu.
Buch allein = Genuss + Herausforderung.