Hören. Lesen. Schreiben 11. Hörspielmachen

Das Thema liegt auf der Straße. Oder fällt vom Himmel.
Schon nach kurzer Zeit höre ich das vorläufig-fertige Ganze als lautlose Kopf-Version 0.1, also fast perfekt. Ein Fließen von Wort und Sound ist es, ein Reiten auf den Wellen von Rhythmus und Dynamik – die Motivation, besser nun doch mit dem Anfang zu beginnen. Mit dem Text…
…dessen Personnage schon spricht, streitet, lacht, aber noch kein Gesicht hat. Und kein Telefon, keine Mail-Adresse…, bis das Schwarze Brett der IG-Freie-Theaterarbeit hilft und vermittelt.
Und dann, der interessanteste Teil der Arbeit: Menschen kommen, wollen mitmachen. Sie haben sich mit dem Stück beschäftigt und einen Charakter geformt. Sie müssen vergessen, dass weder Mimik  noch Gestik zählen: Nur die Stimme ist es, die das Drama mit seinen Emotionen gestaltet. Und ich darf nur dankbar sagen: „Ja, so ist es gut. So habe ich es mir vorgestellt.“ Oder: „Schon ziemlich oke. Und nun noch ein wenig intensiver.. .“
(„Das war nix. Probier’s mal ohne Mikro. Einfach fünf, sechs, sieben Versionen. Bis ich sage stopp. War ganz gut.
So besser nicht.)
Die total doofe, unkreative Phase – Plopps, Spucke und andere unerwünschte Nebengeräusche rausschneiden – überspringe ich.
Und wie ich mich auf das Dazwischen freue, die Musik, die Geräusche! Motorradlärm am Straßenrand aufnehmen, wenn ewig nichts Passendes kommt. Musikschulen anrufen, um eine elegische Bratsche bitten. Ein bewährtes Duo noch einmal bewundern, wie es auf Violine und Akkordeon beinah-original-Puszta-Klänge improvisiert. Undundund.
Und hier ein Cluster aus Archiv-Schnipseln, aber noch passt das nicht, eines drängt sich vor, also alles nochmal, noch viel besser, die Nacht wird lang, der Morgen graut, der Tag wird Ruhetag…bis zum Abend,
bis alles stimmt, endlich, nach dem Mastern.
Was fehlt?
Cover gestalten, + CD eintüten.
File-Senden und Hoffen.
Hörspiel soll erhört werden!