rund oder nicht rund, na und?

Wenn das neue Exposé blind jedem Input folgt, hängen hier ein paar unverarbeitete Fäden heraus, dort fehlen Informationen (die ich aus Bequemlichkeit weglasse oder in einem Nebensatz hintupfe), und vor dem letzten Drittel wächst eine Episode über sich selbt hinaus und verdrängt den finalen Eclat.
Absolut keine runde Angelegenheit. Trotzem, mir ist es recht.

Tage, Tage, die sich aus Notizen und Abschweifungen, Gemüse und Kaffee, Beerenpflücken und produktiver Geistesabwesenheit, Ruhen und Entenfüttern, zerstreutem Surfen und gezielter Recherche, Gießen und Genießen … zusammensetzen, sind am Ende doch rund, weil vollgestopft.

Ein Leben, das zu Ende geht, und sich im Rückblick zusammensetzt aus Arbeit und Kindheit, Lernen und Arbeit, Verrücktheiten, Genuss und Gemeinheit, Arbeit und Innehalten, Tratsch und Kultur und Arbeit und Liebe und Mühe und Lohn und  aus einer überwältigenden Müdigkeit, die ich mir als Leichtikeit durch Ballast-Abwerfen vorstelle, ist vollständig. Vollendet, mit Schwergewicht auf Ende.
Rund oder nicht rund: ganz und gar bedeutungslos.

die 10 von heute

Für den neuen Beitrag müsst ich ewig lang recherchieren. Deswegen hau ich vorher noch dasda raus:
Meine Hitparade des Tages:

o) Verrückter Traum von Das Fest ist vorbei
o) Griechenland
o) Erdbeertorte (statt Erdbeereis)
o) Hirschkäfer, imposant. Leicht verwirrt vom Schein der Taschenlampe
o) Just an old fashion girl by Eartha Kitt
o) Das neue Exposé als klare, einfache Skizze
o) Septembertag im Juli
o) Nur noch 11 Monate bis zu den ersten Stachelbeeren 2026
o) Leseprobe aus Zuschauen und winken
o) Müdigkeit des Tages in nicht ganz unsinnigen todos ausklingen lassen

Neustart 31. Mai

Wie jedes Jahr: Ins Wasser. Euphorie. Kälteschock. – Das Freibad, in dem ich aufgewachsen bin, hat mir eine freudvolle Sommersaison gewünscht.
Nein, nicht noch ein Wasserfoto in die Galerie.
Nur eine Verwunderung, ein Geständnis:
Ich bin ein ungeduldiger Mensch. Es fehlt mir an Nachsicht für Situationen, die grad nicht zu ändern sind. (Nicht die großen, tragisch-dramatischen) Manchmal möchte ich gerne heilsam-explodieren können, rücksichtslos und furios.
Nur hier nicht, nicht im Wasser, das vor Lebensbejahung die zwei Verneinungen am Satzbeginn gleich wieder löscht. Und wie es kühlt, wie es prickelt und zugleich beruhigt.
Es trägt und wellt und spricht auch zu mir: Was kümmert dich das bisschen Lärm ringsum? Auch die Schülerhorden, die am Tag vorm Zeugnis toben und kreischen und pubertär herumpöbeln, lasse sie toben.
Ein Gummitier in Purpurrosa versperrt die Aussicht? – Untertauchen und umrunden. (Nein, das Kind auf dem rosa Tier zwickt man nicht in die Beine.)
Ballspiele, maximal störend? – Nur Spiel.
Und diese Person, die eeewig lang die Quelle besetzt und weder durch Nixenhaftigkeit noch Wassermann-Würde dazu berechtigt ist: Soll sie dümpeln. Dein Retreat wartet.
Auch die Gedanken ans Après, an musts und müssen, werden fortgespült. Jetzt ist jetzt ist Glück

nichtlustig

„Du wirst komisch auf deine alten Tag‘.“
„Stimmt nicht. Ich war immer schon komisch.“
Früher, als es noch Stigma war. Nicht: Auszeichnung.

eat the unverschämt rich

Heute dachte ich mir wieder, bin ich reich! Zwischen blühenden Himbeersträuchern das Unkraut wegmachen, Marillen beim Changieren von pelzig-Grün nach hoffnungsvoll-Gelb beobachten, das wird nur Sonnenkindern des Schicksals zuteil. Und schon schwebte ich ein bisschen…,
gerade so weit, so hoch, dass mir die zornigen Lettern der Gerechten ins Auge knallten:

Eat the rich!

Ich will nicht gegessen werden.
Auch, was die wahrscheinliche Zielgruppe betrifft, bitte ich um Schonung bzw. um maßvolles Abstrafen.
Die anderen (mega-, giga-outrageously-rich) sieht man nicht. Im Schatten, den sie selbst gewählt haben, verstecken sie ihre Millionen, checken Aktienkurse und jonglieren mit möglichst vielen Tochterorganisationen.
Und – ich denke, es ist positiv zu betrachten – sie sehen uns nicht. Uns, die fast Glücklichen zwischen Klee, gerechten Früchten und Millionen von Blattläusen.