Beim Öffnen der zweiten Schublade von links

im Durchgang vom Schuppen entdeckte ich das Sicherheitsschloss, gekauft 2020, bei einem dringend dazwischengeplanten Besuch im Baumarkt.
Nur dringend? Oder panisch?
Wenn ich mir heute die vielen, immer gleichen, manchmal ähnlichen Filme ins Gedächtnis zurückrufe, ist alles wieder da: schneller Atem. Gefühl von Enge. Endlosschleifen der vorweggenommenen Situation v. Bedrohung.

Lange Wochen lang zögerte ich.
„Im Dorf vertraut man einander.“
Immer wieder zeichnete ich Skizzen für den Einbau vom Schloss.
Für die Durchführung nahm ich mir keine Zeit.
Dafür dehnte sich die Zeit vor dem Einschlafen, wenn der Ernstfall sich ohne Einladung vor mir aufbaute:
Da rüttelt wer an der Tür.
Die Tür ist gut verschlossen.
Das Impf-Kommando hat Werkzeug für alle Komplikationen:
Elektrik. Elektronik. Laser. Stahl-zerfetzende Geheimwaffen.
Ich renn davon. Lautlos.
Nicht weit. Nur bis zum Schuppen.
Rauf auf den Dachboden.
Leiter hochziehen.
Warten. Lauschen. Nicht atmen.

Wo sind wir? Wo waren wir?
Fern von den Rechten auf
Persönliche Freiheit,
körperliche Unversehrtheit,
Schutz des Hausrechts.

Auswege?
Flucht.
Verstecken.
Kampfhund.

Die Alpträume mitten in Wach-Träumen werden seltener.
Hoffnung und Erholung sind zarte Pflänzchen.
Fürs Gießen und Gedeihen ist von damals an jeder selbst verantwortlich?