Ruhige Tage

Draht zur Weltgeschichte beinah durchtrennt.
Ich denke klein und schäme mich nicht dafür. In diesen Tagen, vor allem an den Abenden sorge ich für unscheinbares Wohl zwischen Bäumen und alten Brettern und den Verstecken im Haus.
Genug Futter eingelagert. Auch die Maus wird gefüttert, sonst tot. Insekten, die aus dem Brennholz krabbeln, sollen weiterleben und in Fußbodenritzen verschwinden. Das Heu im Schuppen wird zum Bett, wenn eine fremde Katze bei Regenwetter auf Besuch kommt. Einer Amsel, die im Fensterkasten schlief, hab ich gesagt: Kein Grund zur Aufregung. Schlaf weiter.
Abtauchen. Lesen. Hören. Schreiben.
Bei Kerzenschein? – Ein Selbstbetrug zu viel.
Ein Ruck, von innen. Ein Blick hinaus:
Wo die starken, gütigen Persönlichkeiten über sich selbst hinauswachsen und sich sozial verausgaben bis zur Erschöpfung. Sie bringen Wärme und sicher auch Nahrung in die Welt, auch wenn sie nur einen Häuserblock umspannt.
Ich kann das nicht. So tüchtig organisieren, kommunizieren und auf täglichen Kaffee-zur-exakt-optimalen-Tageszeit verzichten,
während ich darauf verzichte, ihnen nachzueifern. Stattdessen lobe und preise ich sie. Gesund sollen sie bleiben an Körper und Geist!
Sonst bricht alles zusammen.