Neustart 31. Mai
Wie jedes Jahr: Ins Wasser. Euphorie. Kälteschock. – Das Freibad, in dem ich aufgewachsen bin, hat mir eine freudvolle Sommersaison gewünscht.
Nein, nicht noch ein Wasserfoto in die Galerie.
Nur eine Verwunderung, ein Geständnis:
Ich bin ein ungeduldiger Mensch. Es fehlt mir an Nachsicht für Situationen, die grad nicht zu ändern sind. (Nicht die großen, tragisch-dramatischen) Manchmal möchte ich gerne heilsam-explodieren können, rücksichtslos und furios.
Nur hier nicht, nicht im Wasser, das vor Lebensbejahung die zwei Verneinungen am Satzbeginn gleich wieder löscht. Und wie es kühlt, wie es prickelt und zugleich beruhigt.
Es trägt und wellt und spricht auch zu mir: Was kümmert dich das bisschen Lärm ringsum? Auch die Schülerhorden, die am Tag vorm Zeugnis toben und kreischen und pubertär herumpöbeln, lasse sie toben.
Ein Gummitier in Purpurrosa versperrt die Aussicht? – Untertauchen und umrunden. (Nein, das Kind auf dem rosa Tier zwickt man nicht in die Beine.)
Ballspiele, maximal störend? – Nur Spiel.
Und diese Person, die eeewig lang die Quelle besetzt und weder durch Nixenhaftigkeit noch Wassermann-Würde dazu berechtigt ist: Soll sie dümpeln. Dein Retreat wartet.
Auch die Gedanken ans Après, an musts und müssen, werden fortgespült. Jetzt ist jetzt ist Glück