Lesen. Hören. Schreiben. 43 Nun zu etwas ganz Anderem

Der frisch abgearbeitete, optimistisch fortgeschickte Text ist zu unpolitisch geraten. Grob ausgedrückt: zu affirmativ.

Im neuen Roman läuft alles anders:

Die politischen Zustände müssen nicht benannt werden. Aber, meine Personnage ist hellhörig / misstrauisch oder gutgläubig / von unabhängigem Geist / zielbewusst und furchtlos / und auf keinen Fall korrupt, und das, was als Schattenspiel von mächtigeren Mächten auf sie fällt, macht nicht Angst, nicht Hoffnungslosigkeit, sondern ist Ursache für neue, unerwartete Stärke –

Hat irgendwann irgendwer behauptet, wir lebten in verkommenen Zeiten? – Die Zeit kann nicht verkommen. Nur , ich schätze mal, einigen Hundert von denen könnte ich absolute Verkommenheit zusprechen. Der unaufgeklärte Rest windet sich unter den Zuständen, erzeugt aus Groll Krebsgeschwüre, flieht oder betrachtet Heckenrosen am Waldrand.
Mein neuer Text sucht seine Irrwege, verwickelt sich in Verstrickungen, findet zerkratzt wieder raus, und immer so weiter, bis die Protagonisten ihm in die Suppe spucken.
Alles wird besser, interessanter und vielviel schöner.
Ein Verprechen, das man kennt…aus der Politik.