Ich habe die Operette entdeckt.

Und schäme mich nicht.
Was tut sich da auf:
Süße Melodien. Große Gefühle. Sehnsucht, Heimweh, HerzWeh. Alles klingt, alles swingt.

Viel zu harmlos?
Zerstreuung, zu leichtgewichtig?
So soll es sein.
Wer kann zu jeder Zeit die ganze Schwere der Existenz tragen, ertragen, die Last der Sorgen um die Nächsten, die Plagen der Welt?
Ich sage: Niemand kann das.
Und: Niemand darf beurteilen, was für eine Art der Zerstreuung angemessen ist und seriös.
Warum ausgerechnet Operette so reinfährt, bei mir, das möchte ich herausfinden. Nach Wien in die Volksoper. DVD sehen, hören. Analysieren: Was wirkt warum? Sind es tatsächlich zweitklassige Sänger, die für Operetten singen? Worin unterscheidet sich das Musical von der Operette? Oder ist es eine von Geschmack und Kompositionskunst bestimmte Änderung in Darbietung und Publikumsgeschmack? Wieviel Ehrgeiz wurde in die Performance gesteckt? Kann man die Künstler googeln und landet man so bei Broadway & Co? (…)
So viel zu denken, so viel Arbeit.
Aus und vorbei ist es mit der Zerstreuung.