Hören. Lesen. Schreiben 17. Theater, Theater,

und o, Oper: Ich brauche den Konflikt. Die Krisen, das Überlegen, die inneren Kämpfe und die äußeren, alles, was in die Entscheidung fließt:
Bekommt er sie / sie ihn? – Kehrt der Abenteurer zurück? –Wird er getötet? Im Kampf gegen den Widersacher?
Auf diese Weise neue Dramen, neue Charaktere kennenlernen. Mit ihnen leben und – furchtbar-imaginierend – sterben.
Das Bekannte neu, anders erfahren: „Wird Cordelia dieses eine mal die Frage ihres Vaters nicht so ungeschickt, Verderben-bringend beantworten?“ – „Wird sich Don Giovanni heute Abend läutern, und nicht zur Hölle fahren?“
Die Spur führt weit zurück: Wird Persephone aus der Unterwelt zurückkehren? Wird es nach dem Winter wieder Frühling? Folgt auf jede Nacht ein neuer Tag? Werden wir leben, an diesem Tag, vielleicht auch morgen weiterleben, Nacht und Winter und unsere Finsternis nützen, um zu reifen?
Wieder ins Theater…!
Wäre es nur nicht so weit weg, alles so umständlich.
Wäre das Dümpeln im eigenen Sumpf nicht so bequem…
Würde so etwas wie Konfliktlösungspotential einfach vorm Fenster wachsen wie Schnittlauch…
(Über Postdramatik denke ich später mal nach.)