Erstmal Ende. Endlich.

So geht es nicht. Das wollte ich nicht.
Der Text macht, was er will.
Mozartfieber, das unterlief mir aus Versehen, und nun breitet es sich ungewollt aus:

…Kulturreporter schreiben im Lokalblatt, die Stadt fühle sich geehrt, geweiht und ausgezeichnet durch das Schaffen eines begnadeten Musikers. Die Pläne, Festspiele ins Leben zu rufen, werden konkret…die große Oppositionspartei fordert mit Umzug und Demo-Bändern: „Schwimmbad statt Klangbad! Brücken und Schulen sanieren, anstatt zu delirieren!“

Reaktionen der Politik beschreiben – ohne Ironie? Wie denn.
Meinen Text im engen Rahmen von Familie und Umfeld weiterführen? – Auch das Ausblenden von Politik ist eine politische Entscheidung.

Zu allem Überdruss wird zu Ehren von M. ein gigantisches Feuerwerk veranstaltet: …rund um den Stadtturm, zur Ehre unseres kleinen musikalischen Größenwahns, es übergießt ihn mit Blüten in Blau und Rot, knallt und raucht –

Feuerwerk kann ich eh nicht leiden. Macht bloß Ärger:
Fledermäuse, beruhigt euch, fliegt zurück in eure Höhlen, lasst euch hängen und schläft, bis ein vernünftiger Tag im Frühling euch weckt!

Und dann wird Lela mich besuchen und Kaffee verweigern, weil nur klares Wasser klaren Geist bewirkt, den sie dringend benötigt, seit jeden Abend „der Klang“ sie heimsucht, sich in sie versenkt und zum Mitklingen auffordert.

Diese Art Mystik ist mir unheimlich. Fort damit!

Bald feiert Coldies Geburtstag. Die Familienfeier läuft aus dem Rahmen, als der Knabe auf seinen Sessel steigt und verkündet: „Schluss mit ‚Coldie‘! Ich heiße ‚Frieder‘, da steckt das Wort ‚Friede‘ drin, und Frieden will ich schenken!“
Noch vor dem Ende seiner Rede (während Belinda zwei Bananenstücke aus der Tortenglasur stiehlt) erblicken wir Frieder auf einer Leiter, sie wächst durch Zimmerdecke, ersten Stock und Terrasse, möchte in den Himmel?
Wo Frieder für unsere liebevollen Blicke noch erreichbar bleibt, doch ausgesetzt allem, das lau, gleichgültig und voll Neid ist…

Hier ist vorerst mal Schluss. Ich muss zurück an den Anfang, Fäden, die unterwegs an dummen Orten zu wachsen begonnen haben, an klugen Stellen Wurzeln schlagen lassen, unerwartetes Dickicht zurechtstutzen, Lücken füllen oder überhaupt das ganze unübersichtliche Zeug wuchern lassen bis zur Katastrophe ohne Katharsis oder umgekehrt.
Viel Arbeit. Vorher Pause.
Kaffee für alle!